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Wie werde ich kreativer?

Wie werde ich kreativer?

Wenn man einem Affen eine Kamera gibt und der Affe 100 Bilder macht, wird eins davon gelingen. Bei kreativen Aufgaben verlassen wir uns häufig auch auf Inspiration. Diese kommt jedoch gar nicht oder nur sehr selten.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du kreativer wirst, ohne dich unter Druck zu setzen. Ich stütze mich zwar auf neurowissenschaftliche Forschungen, aber mir können trotzdem Fehler unterlaufen.

Wo steckt Kreativität drin?

Es gibt keinen bestimmten Bereich des Gehirns, der für Kreativität verantwortlich ist. Laut neuesten Forschungen arbeitet unser Gehirn in drei Hauptnetzwerken: dem Central Executive Network, dem Default Mode Network und dem Salience Network.

Central Executive Network

Das Central Executive Network (CEN) wird bei kognitiven Funktionen wie Arbeitsgedächtnis, Problemlösung oder Entscheidungsfindung aktiviert. Dank des CEN nehmen wir Informationen wahr, verarbeiten sie und entscheiden, ob wir uns diese merken sollen oder nicht. Das CEN ist aktiv, wenn wir lustige Tiervideos anschauen oder nach Neuigkeiten in unserem Expertengebiet suchen.

Default Mode Network

Default Mode Network (DMN) ist passive Netzwek der Arbeit unseres Gehirnes. Das Default Mode network nimmt alles, was das Central Executive Network gesammelt hat, fügt frühere Erfahrungen hinzu und unbewusst verarbeitet es.

Wie fühlt es sich an, wenn DMN arbeitet? Die Wahrnehmung der Welt in diesem Modus kann man damit vergleichen, dass man derjenige ist, der zuschaut. Die Gedanken drehen sich einfach vor einem. Ein Gedanke reiht sich an den anderen, der zweite an den vierten und so weiter.

Salience Network

Das Salience Network (SN) ist für die Konzentration und Orientierung in der Situation zuständig. Das Salience Network bemerkt Auffälligkeiten und steuert damit unser Verhalten dahin, wo unsere Aufmerksamkeit gefragt ist. Das SN ist ein Moderator, der entweder dem DMN oder dem CEN das Wort gibt.

Kreativität fördern

Je besser CEN, DMN und SN miteinander arbeiten, desto ungewöhnlicher und kreativer sind unsere Ideen.

Das Problem ist, dass die drei Netzwerke gegeneinander arbeiten. Wenn ein Netzwerk arbeitet, schaltet sich das andere ab. Wenn wir Kreativität bewusst steuern wollen, müssen wir auf die Arbeit der drei Netzwerke achten.

CEN: Zutaten sammeln

Die Ideen kommen nicht aus dem Nichts. Damit wir etwas kreieren können, brauchen wir die richtigen Zutaten dafür. Diese kommen aus der äußeren Welt und aus früheren Erfahrungen, die wir im Gedächtnis abgespeichert haben.

Wenn wir eine Website gestalten wollen, starten wir nie direkt mit dem Design. Wir schauen uns das Unternehmen an, seine Zielgruppe und die Websites von anderen Unternehmen. 

Während unser Gehirn im CEN-Modus arbeitet, sammeln wir Informationen, die wir in der zweiten Phase verarbeiten. Dabei spielt die Qualität der Informationen eine entscheidende Rolle. Wenn du als Zutaten nur drei Monate alte Mayonnaise und saure Gurken hast, vergiss am besten das Luxus-Essen zum Frühstück.

DMN: Ideen generieren

Wir generieren Ideen, wenn wir uns in dem Default Mode Network befinden. Während dieser Phase denken wir unbewusst über verschiedene Szenarien nach oder analysieren die Informationen, die wir in der ersten Phase erhalten haben.  Alles Neue, was wir schaffen, entsteht in dieser Phase.

Beim DMN befindet sich die Person in einem Zustand, in dem sie keine Informationen von außerhalb erhält und gleichzeitig an nichts Bestimmtes denkt. Der Kopf sollte leer sein. Wenn wir keine bewussten Gedanken haben, beginnt unser Gehirn, das zu analysieren, was innerhalb von uns vorgeht. Das DMN ist vergleichbar mit einer Küchenmaschine. Sie kann alles für dich zubereiten – sowohl leckere Gerichte als auch Dinge, die am Ende im Müll landen. Aber das funktioniert nur, wenn du die richtigen Zutaten hast.

Das Problem ist, dass wir sehr viel Zeit in der ersten Phase verbringen. Wir suchen ständig nach neuen Informationen, in dem Glauben, dass diese Informationen uns Ideen geben. Dabei lassen wir kaum Zeit für die Verarbeitung der Informationen. Idealerweise sollte es so ablaufen: Wir haben bewusst Informationen gesammelt und lassen sie jetzt ruhen, indem wir nichts weiter konsumieren.

SN: Ideen filtern und umsetzen

Das Salience Network (SN) ist in erster Linie dafür da, damit wir unser Vorhaben auch erfolgreich umsetzen können. Wir brauchen das Salience Network erst, wenn das DMN seine Arbeit erledigt hat. Nicht alle Ideen, die wir haben, sind realistisch oder wertvoll. Während unser Default Mode Network arbeitet, hinterfragen wir die Qualität der Ideen nicht. Wir lassen die Ideen kommen und schreiben sie auf. In der dritten Phase bewerten wir die Ideen, die wir generiert haben. Das SN hilft uns dabei, diese umzusetzen.

Die Ideen werden überprüft und mit der Aufgabenstellung verglichen. Falls ein falscher Weg eingeschlagen wurde und bestimmte Informationen fehlen, kehren wir zum ersten Schritt zurück und holen die notwendigen Informationen nach.

Bei Menschen, die in kreativen Branchen arbeiten, ist die Zusammenarbeit dieser drei Systeme sehr gut abgestimmt, und laut den neuesten Forschungen erfolgt die Arbeit der drei Netzwerke beinahe parallel.

Ein Beispiel, das die Arbeit der Netzwerke erklärt

Stellen wir uns vor, du scrollst auf deinem Handy und bekommst plötzlich eine E-Mail. Das Salience Network greift hier ein und richtet deine Aufmerksamkeit auf diese E-Mail. In der E-Mail steht ein Kundenauftrag für eine Zeichnung einer Blume mit drei Blüten.

Du hast keine Ahnung, wie so eine Blume aussehen soll. Aus diesem Grund musst du erst die Informationen sammeln. Diese Phase wird vom Central Executive Network (CEN) kontrolliert.

Nachdem du die Informationen über die Blumen gesammelt hast, überlegst du, wie deine Blume aussehen soll. Die Informationen, die du in der vorherigen Phase gesammelt hast, werden nun verarbeitet. Das Default Mode Network (DMN) schaltet sich ein.

Du hast jetzt ein Bild von der Blume im Kopf, die du malen möchtest. Du nimmst ein Stück Papier, suchst die Stifte heraus und setzt deine Idee um. Dabei nimmst du immer wieder Korrekturen vor. Passt zum Beispiel die Dicke der Stifte nicht oder die ausgewählte Farbe, änderst du es. Das Salience Network (SN) greift ein, damit du dich auf die Umsetzung deines Vorhabens konzentrieren kannst.

Hallo, ich bin Maria!

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